Burnout

Stress ist ein Teil unseres Lebens. Manchmal beflügelt er uns und trägt uns weiter, häufig jedoch führt er in Belastung hinein. Stress bereitet uns auf die Bewältigung von Aufgaben vor, indem über die körperliche Stressreaktion die nötigen Energien bereitgestellt werden.

Die Lebensumstände heute sind allerdings häufig so, dass Konzentration und Anspannung dauerhaft gefordert sind, sei es beruflich oder im Privatleben. Die Beschleunigungsprozesse unserer Zivilisation und der Wettbewerbswirtschaft verlangen den Menschen laufend Anpassung und Leistungssteigerung ab und Erholungspausen werden nicht mehr eingehalten. Dies führt dann bei zunehmend mehr Menschen zu einer geistigen, seelischen und körperlichen Erschöpfung und letztlich zum Zusammenbruch, zum Burnout.

„Wer je ein ausgebranntes Haus gesehen hat, der weiß, wie verheerend so etwas aussieht. Ein Bauwerk, eben noch von pulsierendem Leben erfüllt, ist nun verwüstet. Wo früher Geschäftstätigkeit herrschte, finden sich jetzt nur noch verkohlte Überreste von Kraft und Leben. Ein paar Ziegel und Zementbrocken mögen stehen geblieben sein, ein paar leere Fensterrahmen. Vielleicht ist sogar die äußere Hülle des Gebäudes noch erhalten. Wer sich jedoch hineinwagt in die Ruine, wird erschüttert vor dem Werk der Vernichtung stehen.“

— Herbert Freudenberger, Begründer des Begriffs und Konzepts des Burnout (1974)

Studie

Eine repräsentative Studie aus dem Jahr 2017 mit 1000 Befragten in Österreich* ergab, dass sich 19 % der Befragten im Problemstadium, 17 % im Übergangsstadium und 8 % bereits im Burnout-Erkrankungsstadium befanden. Der Prozess zum Burnout verläuft dabei von einem beginnenden Problemstadium über ein Übergangsstadium bis zum Erkrankungsstadium.

Diese Ergebnisse zeigen, dass es sich beim Burnout-Syndrom nicht um eine Mode-Diagnose handelt, sondern tatsächlich um ein schwerwiegendes Syndrom im Zusammenhang mit chronischem Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich bewältigt wurde. Burnout hat zuletzt auch Eingang gefunden in die neueste Version der Krankheits-Klassifikation der WHO, der ICD 11.

Komplexe Streßverarbeitung

Um Burnout zu bekämpfen, müssen sowohl auf der Ebene der Verursachung, also im Arbeits- oder persönlichen Umfeld, aber auch auf gesellschaftlicher Ebene Maßnahmen getroffen werden (z.B. das Einplanen von Arbeitspausen, betriebliche Gesundheitsförderung, aber auch eine Anerkennungskultur in Betrieben).

Menschen, die in einem Burnout gelandet sind, benötigen in diesem Zustand vor allem individuelle Unterstützung, um wieder gesund werden zu können.

Maßnahmen

Neben konkreten Gesundheitsmaßnahmen auf körperlicher Ebene (Ernährung, Bewegung, Entspannung) ist das Erlernen einer besseren Stressbewältigung und einer tieferen Selbstwahrnehmung vordringlich. Es hat sich nämlich auch gezeigt, dass der persönliche Faktor zur Entstehung eines Burnouts in Strategien zur Stressbewältigung liegt, die wenig zu einer erfolgreichen Stressverarbeitung beitragen, ja im Gegenteil häufig das Stresserleben sogar noch verstärken.

Zur Behandlung von Burnout stehen neben spezialisierten Kliniken mit einem umfassenden Behandlungsangebot auch ambulante Angebote, wie Psychotherapie und Entspannungstechniken zur Verfügung, die in der Behandlung des Burnout unverzichtbar sind. Da ein Burnout ein Anzeiger für eine notwendige Veränderung des Lebensstils ist, spielt die Entwicklung von Perspektiven in dieser Richtung immer eine wichtige Rolle in der Behandlung. Wichtig ist mir dabei die Entwicklung eines individuellen Modells, damit die Veränderungen längerfristig umsetzbar und wirksam werden.

Ich begleite Sie gerne auf Ihrem Weg der Heilung,der Verbesserung Ihrer Stressverabeitung und der Sorge für sich selbst.

* Scheibenbogen et al. (2017): „Prävalenz des Burnout-Syndroms in Österreich. Verlaufsformen und relevante Präventions- und Behandlungsstrategien.“